Quelle: STEIRERIN – www.diesteirerin.at
Mit nur rund einem Fünftel Frauenanteil ist die Branche der Rechtsanwälte wahrlich männerdominiert. Doch das hat Irmgard Neumann nicht davon abgehalten, diesen Berufsweg einzuschlagen.
„Schon in meiner Kindheit wollte ich nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen.“ Eine Eigenschaft, die ihr gerade in den Anfängen ihrer Karriere zugutekam. Mehr oder weniger gut gemeinte Ratschläge wie „Sie müssen aufhören, so viel zu lachen“ nahm die sympathische Anwältin zum Glück nicht so ernst. „Ich gehe meinen Weg, aber versuche gerade in dieser Männer-Domäne, einen weiblichen Weg zu gehen.“ Nicht immer einfach für eine Prozess-Anwältin. „Ich versuche nicht nur, die juristische Komponente zu sehen. Gerade im Bereich des Familienrechts ist die Kommunikationsebene eine ganz wichtige.“ Einen innovativen Weg geht Neumann dabei mit zusätzlichen Fortbildungen und der Zusammenarbeit mit Therapeuten. Ausdauer, Willen, Präzision. Jungen Nachwuchs-Juristinnen empfiehlt sie, ihre Persönlichkeit nicht zu verkaufen. „Man darf sich nicht in Klischees, die eigentlich verändert gehören, reindrängen lassen. Es wird ja manchmal schon fast verlangt, als Frau wie ein Mann zu sein.“ Drei Eigenschaften, die Voraussetzungen für den Beruf sind, sind für sie „enorme Ausdauer, ein starker Willen und ein Hang zur Präzision.“ Aber auch eine gute Portion Offenheit für die Probleme der Klienten und Humor schaden laut Irmgard Neumann nicht.
Familienfreundlich?
Dass so ein Job als Rechtsanwältin nicht gerade familienfreundlich ist, war Neumann von Anfang an klar. „Ich habe keine Kinder, noch nicht. Aber leicht ist es sich nicht, den Anwaltsberuf und Kinder unter einen Hut zu bringen. Da ist dann schon Unterstützung notwendig.“ Unterstützung, die sie vor allem ihren Mitarbeiterinnen zukommen lassen will. „Ich versuche zum Beispiel in meiner Kanzlei, durch Home-Arbeitszugänge familienfreundliche und flexible Arbeitsplätze zu schaffen.“